Rekultivierung / Pride of Creation

1990

Kunstfilmtag Düsseldorf 2010

Rekultivierung / Pride of Creation

Ausgangspunkt für den Film war das Gespräch mit einem namhaften Kunstprofessor über dessen künstlerisch – genialische Schöpferperspektive: ‘Wenn ich morgen früh aufstehe und kein Vogel zwitschert mehr vor meinem Fenster, dann möchte ich mit der Kunst soweit sein, dass ich das alles nicht brauche, dass ich das alles nicht vermisse. Dass wir das selber machen können.’  Das fand ich sehr inspirierend, und wenige Tage darauf ging ich zusammen mit dem Atelierkollegen, dem Künstler Andreas Siekmann ans Werk: Für einen ersten Anfang beschlossen wir, einen kleinen Fliederbaum selbst zu belauben….Ganze 100 Minuten, ungeschnitten in Echtzeit, wird der Schöpfer-Vorgang dokumentiert und zum ruhigen Bild einer langsamen, arbeitsreichen Veränderung. Scheinbar dokumentarisch, ist der Film rückwärts gedreht und inszeniert. Alle Bewegungen wirken  bemüht, tumb, schwerfällig. Die Mühsal des bescheidenen Schaffens ist offensichtlich, die Anmaßung eines unreflektierten Geniekults wird sinnfällig.

(Katalogtext Kunstfilmtag10, Düsseldorf, 2010)

 

 

Oliver Gather, Andreas Siekmann. Pride of Creation. Filmstills .

Katalog Kunstfilmtag 2010. Un..schärfen des Dokumentarischen. Hrsg. Susanne Fasbender

Blick in den Katalog.